Von Hüttau nach St. Veit im Pongau
Der heutige Tag begann zwar mit Minusgraden, aber sonnig. Gut gelaunt ob des Wetters und des Frühstücks starteten wir von Hüttau los. Auch die ersten Kilometer auf der Bundesstraße konnten uns heute nicht aus der Ruhe bringen.
Unserem Lastenrad-Django merkte man den Bundesstraßen-Blues auch nicht an. Vielmehr tanzte er bei diesen traumhaften Bedingungen den Landstraßen-Tango und benahm sich wie ein junger Hund, der immer vor und zurück saust. Die schweren Beine von gestern merkte man ihm gar nicht an (war also wohl doch nicht so hart gewesen).
Zur ersten Pause in einer Bushütte gab es pünktlich um 11:00 Uhr auch unseren Live-Einstieg. In diesem forderten wir auch Kollegen auf, uns mit Grußworte zu unterstützen. Was das für einen Effekt haben würde war noch nicht abzusehen, doch dazu später mehr.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir die Salzach und durchquerten Bischofshofen. Danach wartete die erste Überraschung auf uns. Da uns in Salzburg niemand kennt nahmen sich die Steirer ein Herz und folgten uns nach. Und so lief uns plötzlich Andreas „Rambo“ Ropin entgegen um mit uns einige Kilometer zu gegen und zu plaudern.
Dieser wiederum brachte uns zu unserer nächsten Labestation, die meine Cousine Lena für uns eingerichtet hatte. Gut, zugegeben, sie war eigentlich nicht uns nachgefahren sondern bei ihrem Freund Peter in St. Johann im Pongau, aber für die geschundenen Künstler-Egos war das egal.
Wir genossen Kaffee und Bananenbrot im Garten. Sogar unser Pflanzenfresser kaute mit Begeisterung und wollte danach das Rezept haben. Ob er freiwillig jetzt auch noch einen Backofen mitnehmen wollte verriet er uns aber nicht.
Der Salzach entlang ging es weiter, bis wir dann den letzten Anstieg nach St. Veit in Angriff nahmen. Wie waschechte Marines verschärften wir bergauf sogar noch das Tempo, was auch unseren Gunnery Sergeant mächtig beeindruckte.
Im Hotel angekommen stellten wir fest, dass wir wohl die einzigen Gäste waren. In Kombination mit dem Hotelnamen Metzgerwirt machte uns das ein bisschen ein mulmiges Gefühl, wir hoffen aber trotzdem gut zu schlafen und nicht das Shining zu bekommen.
Und während unseres Abendessens und dem Live-Einstieg ging es plötzlich los. Kolleginnen und Kollegen begannen uns Grußworte zu schicken, eine Botschaft toller als die andere. Wenn also schon die Salzburger uns nicht erkennen dann steigern wir den Fame halt so.
Dabei war allerdings auch eine Nachricht eines Armeegenerals, der uns plötzlich eröffnete, dass Gunnery Sergeant kein wirklicher Dienstgrad war. Martin verließ daraufhin wortlos den Tisch und tauchte erst zwei Stunden später wieder auf. Er schwieg über die Zeit dazwischen, Paul und ich entdeckten aber, dass er die Wände der Lobby mit dem Wort „eniramlaer“ vollgekritzelt hatte. Da wir keinen tieferen Sinn erkennen konnten tippten wir darauf, dass ihm die Sonne heute den Glycol-Speicher völlig geleert hatte.
Für uns aber kein Problem, denn wir waren alle müde und gingen einfach ins Bett.
P.S.: Liebe Salzburger, in eurem und unserem Interesse wäre es gut, wenn ihr bald einmal mit dem Erkennen anfangt. Wir sind nämlich nur mehr 2 Tage in eurem Bundesland. Und wenn ihr das erst nachträglich herausfindet tut es euch bestimmt Leid!