Von Kitzbühel nach Söll
Schnee und Kälte begrüßten uns am heutigen Tag wie alte Bekannte – aber zumindest kein Wind. Dahingehend also schon eine Verbesserung zu gestern. Und so starteten wir morgens vom Dorfhotel Eggerwirt in Kitzbühel los. Unter der ortskundigen Anleitung von Josef „Jo“ Daxer, seines Zeichens Kassier des Kleinkunstvereins in Kitzbühel und Hobby-Marathon-Läufer, ging es vorbei am Grab von Toni Sailer zum Schwarzsee. Dort marschierten wir erfolgreich durch die Teststraße. Schade dass unser Drahteselreiter das Nasenbohren gestern schon erledigt hatte, denn es hätte hier sogar einen Drive-through-Test gegeben, und dass hätten wir einfach nur zu gern gesehen.
Weiter ging es für uns nach Reith und dann Richtung Going. Also everything Going Reith. Und damit waren die Wortspiele des heutigen Tages eröffnet. Beim Gasthof Auwirt verabschiedete sich Jo von uns und wurde zum Dank noch „Opfer“ eines Zaubertricks von Paul. Er nahm es aber mit Humor und wünschte uns lachend alles Gute.
Nach kurzem Live-Einstieg auf Facebook wanderten wir vorbei am geschlossenen Stanglwirt nach Going. Dort durften wir uns im Gemeindesaal aufwärmen, wurden mit Tee versorgt und machten Jausenpause. Ganz dem Tiroler Brauch entsprechend gab es auch Obst in gebrannter Form, allerdings heute weniger als gestern.
Während unser Weißer Kenianer die Bundesstraße nach Söll nahm ging es für uns auf dem Jakobsweg weiter. Vorbei am Haus des Bergdoktors, der leider nicht zu Hause war – wir hatten aber ohnehin keinen Termin und die E-Card vergessen – wanderten wir über Stock und Stein Richtung Ellmau. Unsere Füße dankten uns den Waldboden, mit der Drohne konnten tolle Bilder eingefangen werden und wir begegneten sogar Rübezahl. Dessen Aussehen legte zwar eine Verwandtschaft zu Martin nahe (der bestreitet das), auf Grund seines sehr starken Dialekts folgten wir dem urigen Einwohner aber doch nicht auf dessen Alm.
Die Menschen in Tirol erkennen uns übrigens auch noch nicht, finden aber, dass wir schon besonders früh für Pilger auf dem Jakobsweg unterwegs sind.
Über Scheffau und uns gegen den aufkommenden Wind stemmend schafften wir es bis nach Söll, wo wir in der Au Pension einkehrten. Auch hier gab es das traditionelle Tiroler Ritual, und langsam beginnen wir uns daran zu gewöhnen. Wie wohl der Schnaps bei Rübezahl geschmeckt hätte?
Abends hatten wir mit Nikolaus Habjan einen tollen Gesprächspartner in einem technisch gut improvisierten Livestream.